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Nissan Cube – Testbericht

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Nissan hat mit dem Cube einen etwas anderen Stadtflitzer im Programm, der sich von der Masse abhebt. Im Autoguru.at Test zeigt er, was er kann.

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(c) Stefan Gruber

In Japan und den USA ist der Cube ein beliebtes Kultauto. Immerhin gibt es den Cube schon seit 1998, jedoch hat es erst die nunmehr dritte Generation auch zu uns nach Europa geschafft.

Das Design polarisiert hier natürlich sehr. Während sich die einen vor Begeisterung gar nicht mehr halten können, verziehen die anderen nur mitleidig das Gesicht – ein Mittelding gibt es hier nicht. Entweder der Cube gefällt, oder eben nicht.

Auf jeden Fall ist der Cube in jede Richtung anders, als alle anderen Autos seiner Klasse. Auf 398 cm Länge bietet er durch die quadratische Bauweise enorm viel Platz, und mit den großen Fensterflächen vermittelt er auch eine Rundumsicht, die man sonst nur von Panormarestaurants gewohnt ist.

Trotz der würfeligen Form weist der Cube auch viele Rundungen auf. Egal, ob die Form der Fenster, das Armaturenbrett, oder die Klimaautomatiksteuerung, überall trifft man auf Runde formen. Eine Mischung, die durchaus gefällt.

In Österreich hat man beim Cube die Wahl zwischen einem 1,6 Liter Benzinmotor mit 110 PS (81 kW) oder einem gleich starken 1,5 Liter dCi Dieselmotor. Der Benziner kann entweder mit manueller 5-Gang-Schaltung oder mit einem CVT-Automatikgetriebe geordert werden, der Diesel kommt ausschließlich mit einer manuellen 6-Gang-Schaltung.

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(c) Stefan Gruber

Bei der Ausstattung hat der Kunde die Wahl zwischen vier Linien: Basis, Zen, Iki und Kaado stehen zur Verfügung. Der Einstiegspreis liegt bei 19.277,- Euro. Kein Schnäppchen, jedoch sind auch schon sechs Airbags, ABS, ESP, elektrische Fensterheber vorne und hinten, Servolenkung, Tempomat, Radio mit CD-Player und eine Klimaanlage mit an Bord.

Für unseren Test haben wir die Top-Ausstattung, den Kaado, gewählt. Dieser verwöhnt die Passagiere dann noch mit einer Klimatisierungsautomatik, einem Navigationssystem, einer Rückfahrkamera, 16“ Alufelgen, abgedunkelten Scheiben hinten, Keyless Entry und Drive mit Start/Stopp-Knopf sowie einer flexiblen Kofferraumabdeckung.

Der Preis klettert so auf 21.600,84 Euro, nicht billig, aber sich von der Masse abzuheben hat schon immer etwas mehr gekostet, und die Ausstattung ist auch überkomplett.

Schon auf den ersten Blick merkt man, dass beim Cube auch in puncto Materialauswahl nicht gespart wurde. Alles wirkt sehr hochwertig und ist gut verarbeitet.

Die Sitze sind ein bisschen im Sofa-Look gehalten und bieten nicht sehr viel Seitenhalt, dafür sind sie aber ausgesprochen bequem.

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(c) Stefan Gruber

Das Platzangebot ist zudem überragend. Egal ob vorne oder hinten, selbst groß gewachsene Passagiere haben genügend Platz, sowohl mit den Knien, als auch mit dem Kopf. Ganz nach US-Geschmack gibt es auch unzählige Ablagen und Becherhalter, von denen einer ganz griffgünstig links neben dem Armaturenbrett angebracht ist, sodass auch der Fahrer blind zugreifen kann.

So verspielt auch das Design ist, alle wichtigen Bedienelemente sind logisch und gut platziert, so dass es hier keine Probleme gibt. Bis auf den Bordcomputer, der über den Rückstellknopf des Tageskilometerzählers bedient werden möchte. Das ist schade, denn Tempomat und Radio können auch bequem über das Lenkrad gesteuert werden, und es hätte sich hier sicher auch noch ein Knopf für den Bordcomputer unterbringen lassen.

Beim Kofferraumvolumen ist man mit 260 Liter im Schnitt der Fahrzeugklasse, durch Umklappen der Rücksitze kann das Volumen auf 1.563 Liter erweitert werden. Etwas unpraktisch ist aber die links angeschlagene Hecktüre, die zwar optisch was her macht, jedoch nur bei Schrägparkern ohne Platzproblem verwendet werden kann.

Dabei ist der Cube ja das ideale Stadtauto. Die Rundumsicht ist wirklich hervorragend, und mit der Rückfahrkamera und der leicht gängigen Servolenkung ist auch das Einparken ein Kinderspiel.

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(c) Stefan Gruber

Wenn es sein muss, bewährt sich der Cube aber auch außerhalb der Stadt. Mit seinem 1,6 Liter Motor mit 110 PS kommt man auch auf Überlandstraßen flott voran. Den Sprint von 0 auf 100 km/h schafft der kleine Japaner in 11,3 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 175 km/h.

Während es bis 100 km/h im Innenraum wirklich flüsterleise ist, steigen ab diesem Tempo aber die Windgeräusche im Innenraum drastisch an. Dies liegt sicher auch an der aerodynamisch nicht sehr vorteilhaften Form des Cube, die einfach mehr Windgeräusche verursacht als windschlüpfrige Autos. Der Motor bleibt aber selbst bei Autobahntempo sehr leise und passt hervorragend zum Cube.

Durch den hohen CW-Wert von 0,35 kann man sich auch beim Verbrauch keine Wunder erwarten. Die vom Werk angegebenen 6,6 Liter auf 100 Kilometer sind nur schwer zu erreichen, im Schnitt hat sich der Cube 7,5 Liter Benzin gegönnt.

Punkten kann der quirlige Quader aber wieder beim Fahrverhalten. Hier merkt man sehr deutlich, dass sich die Ingenieure bemüht haben, eine für Europa passende Abstimmung zu finden.

Der Cube ist zwar eindeutig auf Komfort getrimmt, und auch recht weich gefedert, jedoch kann man trotz hohen Aufbaus recht flott die Kurven nehmen, ohne dass Gefühl zu haben, gleich zu kippen.

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(c) Stefan Gruber

Aber nicht nur das Fahrwerk ist sehr harmonisch, auch Lenkung und Schaltung wissen zu gefallen. Die elektrische und geschwindigkeitsabhängige Servolenkung ist sehr direkt und passt sich jeder Fahrsituation an.

Das 5-Gang-Getriebe lässt sich ebenfalls leicht schalten, und auch die Kupplung ist, wie es sich für ein Stadtauto gehört, leicht zu betätigen.

Für alle, die sich gerne von der Masse abheben, ist der Cube sicher die erste Wahl. Die gute Verarbeitung und die Top-Ausstattung lassen einen über den doch recht hohen Preis hinweg sehen, und die paar negativen Dinge kann man ruhig als schrullige Eigenheiten akzeptieren.

Bildergalerie: Nissan Cube – Testbericht
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