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Volvo S60 D3 Automatik – Testbericht

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Der neue Volvo S60 glänzt mit einer umfangreichen Sicherheitsausstattung; wie er sich im Alltag bewährt, zeigt er im Auto-Motor.at Test.

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(c) Stefan Gruber

Die Mittelklasse hat bei Volvo eine lange Tradition. Nach dem 240er, der von Mitte der 70er Jahre bis Anfang der 90er Jahre gebaut wurde, kam der 850, dann der S70 und im Jahr 2000 der erste S60.

Anfang 2010 startete mit dem S60 der zweiten Generation nun ein komplett neues Modell. Während man früher ganz auf eckige Familienlimousinen setzte, positioniert Volvo den neuen S60 wieder eindeutig Richtung Sportlimousine, die jedoch mit einem Top-Sicherheitspaket versehen ist.

Neben dem Standard-Sicherheitsprogramm wie Airbags rundum, ABS und ESP, kann der neue Volvo auch mit einem Toten-Winkel-Warnsystem (BLIS), einem aktiven Geschwindigkeits/Abstandsregelsystem, Spurhalteassistent und dem City-Safety-System der 2. Generation aufwarten.

Bei letzterem erkennt das Fahrzeug durch die Kombination aus Dual-Modus-Radarsystem im Kühlergrill und Kamera hinter dem Innenrückspiegel andere Verkehrsteilnehmer. Bis zu einer Geschwindigkeit von 35 km/h bremst das System im Notfall das Auto bis zum Stillstand ab, um einen Unfall oder eine Kollision mit einem Fußgänger zu vermeiden.

Für unseren Test haben wir den S60 D3 mit Geartronic Automatikgetriebe in der Top-Ausstattung „Summum“ gewählt. Der Listenpreis ohne zusätzliche Extras liegt bei 42.102,- Euro. Inkl. „Xenium Paket“ (enthält eine Einparkhilfe vorne und hinten inkl. Rückfahrkamera, das RTI Navigationssystem, ein Premium Soundpaket, elektrisch verstell- und beheizbare Sitze vorne, sowie ein elektrisches Glasschiebedach), Fahrassistenz-Paket (bestehend aus aktiven Geschwindigkeits-/Abstandsregelsystem, BLIS und Driver Alert beim Verlassen der Fahrspur), Volvo On Call und der Vorbereitung für den Digital Radioempfang, kommt unser Testfahrzeug dann auf 49.916,- Euro.

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(c) Stefan Gruber

Kein Schnäppchen, aber in Anbetracht der überkompletten Ausstattung und Fahrzeugklasse ein fairer Preis, den die deutsche Konkurrenz auch nicht unterbieten kann.

Nimmt man dann das erste mal im S60 Platz, merkt man, dass der Volvo auch im Innenraum die sportlichen Attribute des Außendesigns übernommen hat. Die Alueinlage auf der frei schwebenden Mittelkonsole wirkt sehr edel. Auch die anderen Materialien wirken sehr hochwertig, und die Verarbeitung ist auch Premium.

Zudem gibt es viele Ablagemöglichkeiten, und man fühlt sich gleich rundum wohl. Zumindest auf den vorderen Sitzen, die sehr bequem sind und wo man auch ausreichend Platz hat.

Doch die sportliche Linie des Volvos erfordert auch Kompromisse, die dann in der zweiten Reihe zu finden sind. Groß gewachsene Passagiere kommen hier schnell mit dem Dach in Berührung. Ebenso ist das Kofferraumvolumen mit 380 Liter nicht gerade für lange Familienurlaube geeignet, und die kleine Ladeluke erschwert bzw. verhindert das Verstauen sperriger Güter.

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(c) Stefan Gruber

Dafür verwöhnt der Volvo S60 seine Passagiere mit einem sehr guten Soundsystem und einem wirklich komfortablen Fahrwerk.

Selbst auf schlechten Straßen merkt man kaum etwas von Schlaglöchern oder Spurrillen, souverän filtert der Volvo die Versäumnisse der Asfinag weg. Trotzdem lässt er sich auch auf kurvigen Straßen sportlich bewegen, ohne den Fahrer vor gröbere Probleme zu stellen. In puncto Antrieb und Fahrwerk hält der S60 was die Optik verspricht.

Angetrieben wird der S60 D3 von einem 2,0 Liter 5-Zylinder-Reihendieselmotor, der eine Leistung von 163 PS (120 kW) vorweisen kann. Das maximale Drehmoment liegt bei 400 NM und ist zwischen 1.400 und 2.850 U/Min verfügbar.

Der S60 befördert seine Passagiere in 9,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 215 km/h. Sehr angenehm ist dabei die Kombination mit der 6-Gang-Automatik, welche die Gänge fast unmerkbar und sehr schnell wechselt.

So hängt der S60 immer gut am Gas, lediglich nach dem Kaltstart hat man ein leichtes Turboloch beim Anfahren, welches aber im warmen Betriebszustand des Motors verschwindet.

P1070411Im Stand sind auch die Vibrationen und ein leichtes Dieselnageln im Fahrgastraum wahrnehmbar, mit steigender Geschwindigkeit wird es aber immer ruhiger. Bei Autobahntempo ist der S60 dann eine leise und angenehme Reiselimousine.

Besonders entspannt lässt es sich mit dem akiven Geschwindigkeits- und Abstandsregelsystem fahren. War es bei den ersten Systemen dieser Bauart noch so, dass zwar die Verzögerung 1a war, jedoch die Beschleunigung, nachdem die Fahrbahn wieder frei war, eher in „Slow Motion“ durchgeführt wurde, ist es beim S60 jetzt schon so, dass man ohne Eingriff auch wieder perfekt und zügig die zuvor gewählt Geschwindigkeit erreicht.

Auch das Tote-Winkel-Warnsystem „BLIS“ leistet gute Arbeit, vor allem bei schlechten Sichtverhältnissen ist dieses System eine große Hilfe, besonders wenn dann andere Verkehrsteilnehmer ohne Licht unterwegs sind.

Weniger begeistern kann der Spurhalteassistent, der zwar das Verlassen des Fahrstreifens perfekt meldet, aber natürlich auch auf die falschen Bodenmarkierungen, zum Beispiel im Baustellenbereich, reagiert.

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(c) Stefan Gruber

Auf jeden Fall fühlt man sich im S60 gut aufgehoben, egal ob in der Stadt oder auf der Autobahn. Der S60 fühlt sich beiden Regionen wie Zuhause. Er ist mit seinen 462,8 cm Länge zwar nicht der ideale Stadtwagen, dank der guten Einparkhilfe inkl. Rückfahrkamera können aber auch sehr enge Parkplätze gemeistert werden.

Am schönsten fährt es sich aber auch durch die sehr gute Leistungsentfaltung außerhalb der Stadt, wo der S60 sein Sportpotential ausleben kann.

Dabei hält sich der Verbrauch in angenehmen Grenzen. Die vom Werk vorgegebenen 5,9 Liter auf 100 Kilometer sind mit zarten Gasfuß sicherlich erreichbar, wer das Sport-Potential des S60 nutzt, kommt mit immer noch sehr guten 7,1 Liter über die Runden.

Der Volvo S60 ist mit seiner umfangreichen Sicherheitsausstattung und dem idealen Reisekomfort eine Top-Empfehlung für Vielfahrer, wer allerdings oft mit viel Gepäck unterwegs ist, wird mit dem S60 nicht das Auslangen finden.

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