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Nissan GT-R Testbericht

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Mit seinen 485 PS spielt der Nissan GT-R in der Liga der Supersportwagen. Wie er sich fährt und was er kann zeigt er im Autoguru.at Test.

Die Geschichte des GT-R startet schon 1964, als die erste Skyline Limousine in Japan präsentiert wurde, bei der die Zusatzbezeichnung „GT-R“ für die schnellste Variante stand. Im Laufe der Jahre wurde die Coupe-Variante des Skyline immer sportlicher, und der GT-R wurde zur japanischen Sportwagenikone.

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(c) Stefan Gruber

Schon bei kleinen Kindern wurde der GT-R dank Playstation zum Geheimtipp, wenn es darum ging, alle anderen Autos auf der Spielkonsole zu schlagen. Und das bereits vor Jahren, als man den Wagen in Europa und Amerika noch gar nicht kaufen konnte.

Denn erst mit dem 2008 eingeführten neuesten GT-R ist der Supersportwagen auch linksgesteuert erhältlich, was nicht nur die Playstation-Generation freudestrahlend zur Kenntnis genommen hat.

Man muss noch gar nicht vor dem Auto stehen, schon beim Durchlesen der technischen Daten und Gimmicks, die der GT-R bietet, läuft jedem Auto-Fan das Wasser im Munde zusammen, und der Pulsschlag steigt.

Der 3,8 Liter V6 Twin-Turbo leistet 485 PS (357 kW) und hat ein maximales Drehmoment von 588 Nm, welches zwischen 3.200 und 5.200 U/min zur Verfügung steht.

Die Schaltung erfolgt über ein neu entwickeltes Doppelkupplungsgetriebe, welches schon im Normalmodus blitzschnell die Gänge wechselt. Wer es noch sportlicher möchte, kann mittels Kippschalter in den „R-Modus“ gehen, wo die Schaltzeiten nochmals beschleunigt werden. Hier ahnt der Computer durch Kontrolle der Drosselklappenstellung, der Fahrgeschwindigkeit und einige weitere Parameter den nächsten Gang voraus.

Den Sprint von 0 auf 100 km/h schafft der 465 cm lange und 1.815 kg schwere Sportwagen in 3,5 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 310 km/h.

Nach der nackten Theorie nähern wir uns dann voller Spannung dem Testauto, um herauszufinden, wie man die geballte Leistung dann auch tatsächliche auf die Straße bringen kann und ob es möglich ist, mit einem solchen Auto die geltenden Tempolimits einzuhalten.

Wir lassen uns also in die sportlichen Schalensitze fallen und erwecken die 485 PS per Knopfdruck zum Leben. Schon nach wenigen Millisekunden zaubert uns der herrliche Sound des Twin-Turbo-Motors ein Lächeln auf die Lippen, und wir fragen uns, ob wir das serienmäßige Bose Sound System mit 11 Lautsprechern wirklich jemals verwenden werden?

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(c) Stefan Gruber

Gleich nach dem Start führt der Bordcomputer einen kurzen Check durch, erst dann kann der edle Schalthebel in die gewünschte Position geführt werden, und die Fahrt kann beginnen.

Überraschend ruhig und angenehm lässt sich der GT-R durch die Stadt bewegen. Natürlich erfordert es einen zarten Gasfuß, um nicht über die 50 km/h-Marke zu kommen, welche schneller erreicht ist, als man „Uschi“ sagen kann.

Egal wo man unterwegs ist, der Nissan zieht die Blicke der Passanten und anderen Verkehrsteilnehmer magisch an.

Richtig wohl fühlt sich der Nissan aber erst dann, wenn er außerhalb der Stadt seine Leistung zeigen darf und man über kurvige Landstraßen gleitet.

Der GT-R kann dann entweder im Automatik-Modus bewegt werden, oder die Gänge können auch über die sehr gut positionierten Schaltwippen am Lenkrad gewählt werden.

Dank der unzähligen elektronischen Helfer lässt sich der Nissan auch im Grenzbereich beeindruckend lässig bewegen und stellt auch ungeübte Fahrer vor nicht allzu große Schwierigkeiten. Je nach Fahrbahnuntergrund, Grip und Gaspedalstellung wird die Kraft auf alle vier Räder verteilt. Sollte man doch etwas zu flott unterwegs sein, mischt sich dann noch das ESP mit ein und stabilisiert das Fahrzeug. So sind auch auf Rennstrecken beeindruckende Rundenzeiten möglich, wobei auch teilweise stärkere Autos der Konkurrenz mit dem GT-R nicht mithalten können.

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(c) Stefan Gruber

Damit der Fahrer jederzeit mit allen gewünschten Informationen versorgt wird, hat man dem Nissan in Zusammenarbeit mit SonyPolyphony Digital und Xanavi Infomatics Corp. einen Informationsmonitor mit elf verschiedenen Bildschirmdarstellungen spendiert.

Hier kann der Fahrer auf jeder Seite die gewünschten Informationen einblenden lassen. Von der Schaltanzeige, über den momentanen Verbrauch, die Öltemperatur, die Gaspedalstellung, die Beschleunigungskräfte bis hin zu Rundenzeiten kann man alle wichtigen und auch weniger wichtigen Informationen einblenden lassen.

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(c) Stefan Gruber

Über den gleichen Monitor werden auch Radio, Klimatisierung und Navigation gesteuert. Das Navigationssystem mit 30 GB Festplatte, auf welcher auch noch bis zu 3.000 Musiktitel Platz finden, hat der Nissan GT-R schon serienmäßig an Bord.

Das Fahrwerk ist natürlich ganz auf Sport getrimmt, kann jedoch mittels Kippschalter auf „Comfort“ gestellt werden, wo dann nicht jeder Kanaldeckel an das Kreuz der Passagiere gemeldet wird. Wer auf der Rennstrecke unterwegs ist, kann den Schalter aber auch auf „R“ legen, dann spürt man aber auch jeden Kieselstein.

Die Sportsitze sind auch auf langen Strecken sehr angenehm, zumindest für nicht allzu dicke Passagiere, da die Sitzbreite durch die besonders stark ausgeformten Seitenteile recht schmal ist. Der Seitenhalt für schlanke Passagiere ist dafür unübertroffen gut.

Auf den Rücksitzen können zur Not Erwachsene kurze Strecken schaffen, für eine längere Reise auf den Rücksitzen ist der GT-R aber nicht ausgelegt.

Für den Golfplatzbesuch zu zweit ist der sportlichste Nissan aber durchaus geeignet, da im 315 Liter großen Kofferraum zwei Golfbags Platz finden.

Bei soviel Kraft ist natürlich nicht nur Luxus gefragt, sondern auch die Sicherheit, und die wird beim GT-R ebenfalls groß geschrieben. Neben den elektronischen Hilfen stehen auch sechs Airbags und eine neue „Carbon Crashbox“, welche bei Frontkollisionen die Passagiere noch besser schützen soll, zur Verfügung.

Der GT-R kann also als Sportwagen mit hohen Sicherheitsreserven gesehen werden, der auch abseits der Rennstrecke viel Spaß macht.

Weniger Spaß machen vermutlich die vielen Tankstopps, die man zwangsweise einlegen muss, wenn man flotter unterwegs ist. Wer ständig die Leistung abruft, wird mit 20 Liter auf 100 Kilometer leben müssen, wer dagegen den Gasfuß ganz zart einsetzt, der wird mit unter 15 Liter das Auslangen finden. Wir haben im Schnitt 15,8 Liter verbraucht.

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(c) Stefan Gruber

Jedoch wird das die wenigsten Kunden stören, denn im Vergleich zu anderen Sportautos dieser Klasse ist man ohnedies sparsam unterwegs, und schon beim Kauf spart man vergleichsweise viel Geld.

Der GT-R in der von uns getesteten „Premium Edition“ schlägt sich mit 101.479,- Euro zu Buche – inkl. aller im Test erwähnten Komfort- und Sicherheitsfeatures. Wer noch 1.000,- Euro drauflegt, bekommt die „Black Edition“ mit schwarzem Fahrzeughimmel und der Sonderfarbe „Superblack“. Für ein Fahrzeug dieser Leistungsklasse ein wahrliches Sonderangebot.

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Was uns gefällt:

Top-Leistung, Fahrverhalten, Ausstattung, der Sound!

Was uns nicht gefällt:

Dass sich der GT-R abseits unsers finanziellen Rahmens bewegt…

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